Schlagwort: Schädlinge

  • Maikäfer (Melolontha melolontha)

    Wenn im Frühjahr die Temperaturen steigen und die Bäume in frischem Grün erstrahlen, beginnt die Zeit des Maikäfers. Der große, brummende Käfer mit den auffälligen Fühlern ist nicht nur ein echter Klassiker unter den heimischen Insekten, sondern auch tief in unserer Kultur verwurzelt. Ob in Kinderliedern, Geschichten oder als gefürchteter Gartenschädling – der Maikäfer ist vielen von uns noch gut bekannt.

    Doch was steckt eigentlich hinter diesem bekannten Käfer? Wie lebt er, warum tritt er in manchen Jahren in großer Zahl auf – und wie unterscheidet er sich eigentlich vom ebenfalls häufigen Junikäfer?


    Ordnung: Käfer (Coleoptera)

    Familie: Blatthornkäfer (Scarabaeidae)

    Größe: 20–30 mm

    Farbe: Rötlichbraune Flügeldecken, schwarzer Halsschild, fächerförmige Fühler

    Flugzeit: April bis Juni (Schwerpunkt: Mai)

    Lebensraum: Wälder, Waldränder, Gärten, Felder

    Ernährung (Adulte): Blätter von Laubbäumen (besonders Eiche, Buche, Obstbäume)

    Larven (Engerlinge): Leben 3–5 Jahre im Boden, ernähren sich von Wurzeln

    Besonderheit: Massenvermehrungen im Abstand mehrerer Jahre (“Maikäferjahre”)


    Unterschiede zum Junikäfer (Amphimallon solstitiale)



    Fazit:

    Maikäfer sind deutlich größer, auffälliger und kommen meist im Frühling vor, während der kleinere Junikäfer eher im Sommer unterwegs ist. Beide Arten haben ähnlich aussehende Larven, die im Boden leben und dort Wurzeln fressen – das kann vor allem im Rasenbereich problematisch werden.


    In den kommenden Tagen kommt noch ein ausführlicher Bericht vom Buchsbaumzünsler, dieser macht aktuell jedem Gartenliebhaber Probleme.

    Bis die Tage!

  • Ameisen und Blattläuse – Eine faszinierende Symbiose im Kleinen

    Ameisen und Blattläuse – Eine faszinierende Symbiose im Kleinen

    In der Welt der Insekten gibt es viele spannende Wechselbeziehungen – doch kaum eine ist so erstaunlich wie die Partnerschaft zwischen Ameisen und Blattläusen. Was auf den ersten Blick wie eine Ausbeutung erscheinen mag, ist in Wahrheit ein perfekt eingespieltes System gegenseitigen Nutzens. Diese Beziehung wird in der Biologie als Trophobiose bezeichnet – eine Form der Symbiose, bei der ein Tier von den zuckerhaltigen Ausscheidungen eines anderen profitiert.

    Was passiert da eigentlich?

    Blattläuse ernähren sich vom Pflanzensaft (Phloem), der reich an Zucker, aber arm an Eiweiß ist. Um genug Nährstoffe zu erhalten, müssen sie große Mengen dieses Safts aufnehmen. Den überschüssigen Zucker scheiden sie in Form von Honigtau wieder aus – eine klebrige Flüssigkeit, die für Ameisen hochinteressant ist.

    Ameisen haben gelernt, diesen Honigtau gezielt „zu ernten“. Dabei berühren sie die Blattläuse mit ihren Fühlern und regen sie dadurch zur Abgabe des Honigtaus an – ein Verhalten, das oft als „Melken“ bezeichnet wird. Diese süße Belohnung nutzen die Ameisen selbst oder bringen sie als Futter in ihren Bau.

    Was haben die Blattläuse davon?

    Blattläuse sind vergleichsweise wehrlose Tiere und leichte Beute für Fressfeinde wie Marienkäfer, Florfliegenlarven oder Schlupfwespen. Die Ameisen übernehmen eine Art Schutzdienst: Sie vertreiben Angreifer und verteidigen „ihre“ Blattläuse oft mit großer Aggression.

    Einige Ameisenarten gehen noch weiter: Sie transportieren Blattläuse an neue, nährstoffreiche Pflanzenteile, nehmen sie mit in den Bau oder kümmern sich um die Eier in der kalten Jahreszeit. Für die Blattläuse bedeutet das: Sicherheit und Zugang zu Nahrung – für die Ameisen: eine konstante Honigtauquelle.

    Lebenszyklus der Blattlaus

    Der Lebenszyklus der Blattläuse ist bemerkenswert komplex. Viele Arten vermehren sich im Frühling und Sommer ungeschlechtlich – eine einzige Blattlaus kann innerhalb kurzer Zeit Tausende Nachkommen erzeugen. Im Herbst hingegen entstehen Männchen und Weibchen, die sich paaren. Die befruchteten Weibchen legen Eier, die den Winter überdauern.

    Einige Blattlausarten entwickeln geflügelte Generationen, die neue Pflanzen besiedeln können – eine Art „Expansion“, die auch den Ameisen zugutekommt, wenn sie ihre Symbiose auf neue Kolonien ausweiten möchten.

    Nützlich oder schädlich?

    Für das Ökosystem ist diese Beziehung nicht eindeutig gut oder schlecht. Einerseits fördert sie die Stabilität von Insektenpopulationen und trägt zur Vielfalt bei. Andererseits können große Blattlauskolonien – besonders wenn sie von Ameisen beschützt werden – Pflanzen stark schädigen.